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21./22.12.2013


Mitgliederversammlung

Krise beim Heimatverein

Oschatz (FH). Die Zukunft des Geschichts- und Heimatvereines ist ungewiss, da es ab 1. Januar keinen Vorsitzenden mehr gibt. Der jetzige Vereinschef Gert Jubisch hat zum Jahresende seinen Rücktritt erklärt (wir berichteten). Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 8. Januar soll sich das weitere Schicksal des Vereines entscheiden. An diesem Tag soll ein neues Vorstandsmitglied gewählt werden. Außerdem will der Vorstand bekannt geben, ob seine Suche nach einem neuen Vereinsvorsitzenden erfolgreich war.
 

Als Weihnachtsgeschenk begehrt - das Oschatzer Kneipenbuch

Das Buch "Oschatzer Ansichten - Cafés, Hotels, Gastwirtschaften, Kneipen und Spelunken" von Dr. Manfred Schollmeyer geht weg wie warme Semmeln und ist fast ausverkauft. Von der ersten Auflage sind lediglich in der "Oschatz- Information" noch Restexemplare erhältlich. Ob eine weitere Auflage erscheinen kann, ist augenblicklich noch ungewiss.

 


19.12.2013


Postdistanzsäule für Oschatz

Geschichtsfreunde können jetzt für das neue Denkmalprojekt spenden

Oschatz (hr). Die Stadt Oschatz war auf halber Strecke zwischen Dresden und Leipzig gelegen früher ein wichtiger Poststützpunkt. Drei Postdistanzsäulen hatten die Stadt im frühen 18. Jahrhundert, aber erhalten geblieben ist keine.
Dies soll sich ändern, denn Oberbürgermeister Andreas Kretschmar (parteilos) setzt sich dafür ein, dass Oschatz wieder eine solche Sandsteinsäule erhält. "Anlässlich meines 50 Geburtstages habe ich ein überschaubares Vorhaben gesucht, welches ich mit den Zuwendungen, die ich aus diesem Anlass erhielt, unterstützen will. Lange schon wurde von den alten Postdistanzsäulen in Oschatz gesprochen. Jetzt soll endlich gehandelt werden", so das Stadtoberhaupt.
Fachliche Unterstützung bekommt Andreas Kretschmar vom Chef des Oschatzer Geschichts- und Heimatvereines Gert Jubisch. Der hat die Geschichte drei Oschatzer Postsäulen erforscht und dokumentiert. " Um 1724 gab es eine Säule vor dem Brüdertor, eine vor dem Hospitaltor und eine am Ende der Altoschatzer Straße." Dabei kooperiert der Oschatzer Verein mit der Forschungsgruppe "Kursächsische Postmeilensäulen".
Die neue Säule soll an der Brüderstraße aufgestellt werden. Insgesamt sind für das Projekt 25.000 Euro veranschlagt. Aus diesem Grund sucht der Verein derzeit noch weitere Spender und Unterstützer. Erst wenn der gesamte Betrag zusammengekommen ist, werde die Oschatzer Säule aufgestellt.

Weitere Spenden für das Projekt sind willkommen. Sie können unter dem Stichwort " Postmeilensäule" auf das Konto des Heimat- und Geschichtsvereines Oschatz überwiesen werden. Konto: 1520003974, Sparkasse Leipzig BLZ 86055592. Bei Bedarf werden Spendenquittungen erstellt.


Oberbürgermeister Andreas Kretschmar (r.) und Vereinschef Gert Jubisch
zeigen, wie die Oschatzer Postdistanzsäule aussehen wird und wo sie hinkommt.

 


06.12.2013


Heimatverein auf der Kippe

Gert Jubisch gibt Vorsitz zum Jahresende ab / Nachfolger bisher nicht in Sicht

Oschatz. Die Zukunft des Geschichts- und Heimatvereines Oschatz ist ungewiss. Vorsitzender Gert Jubisch legt sein Amt zum Jahresende nieder. Ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Bleibt die Suche erfolglos, muss der Verein aufgelöst werden.

Von Frank Hörügel
Gemütlich wollten die Vereinsmitglieder das Jahr am Mittwochabend mit Kaffee und Stollen ausklingen lassen. Als Vereinsvorsitzender Gert Jubisch nach dem Rückblick auf 2013 noch einmal mit ernster Stimme das Wort ergriff, war es mit der Gemütlichkeit schlagartig vorbei. Nach reiflicher Prüfung habe er sich entschlossen, die Funktion als Vorsitzender zum Jahresende niederzulegen. "Diese Entscheidung ist unumstößlich", betonte Jubisch. Als Hauptgrund führte der Oschatzer Belastungen durch weitere ehrenamtliche Tätigkeiten an. Jubisch ist Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, engagiert sich im Vogtshaus und für die Klosterkirche. Heute vor einem Jahr wurde er als Nachfolger von Gabriele Teumer zum Vorsitzenden des Geschichts- und Heimatvereines gewählt. Die Sache ist sehr ernst", sagte der zweite Stellvertreter Dr. Manfred Schollmeyer. Keines der Vorstandsmitglieder und auch keines der Vereinsmitglieder habe sich bisher bereiterklärt, die Zügel in die Hand zu nehmen. Und wenn sich kein Vorsitzender finde, dann bleibe nur die Auflösung des Vereines. "Das wäre sehr traurig angesichts der langen Tradition des Heimatvereines. Und es wäre ein Armutszeugnis und ein Verlust für die Stadt Oschatz", meinte Vereinsmitglied Eckart Säuberlich. Der Oschatzer Heimatverein wurde im Januar 1990 gegründet und zählt aktuell 44 Mitglieder.
Gabriele Teumer erinnerte daran, warum die Suche nach einem - möglichst jüngeren - Nachfolger so schwierig ist. "Uns fehlt hier fast eine komplette Generation, die nach der Wende in den Westen gegangen ist." Auch deshalb sei der Altersdurchschnitt im Verein relativ hoch.
Der Vereinsvorstand will in den nächsten Tagen mit weiteren potenziellen Kandidaten für das Amt des Vorsitzenden reden. Am 8. Januar soll eine außerordentliche Mitgliederversammlung stattfinden. Kann das Führungsproblem bis zu diesem Tag nicht gelöst werden, dann sind die Tage des Oschatzer Geschichts- und Heimatvereines gezählt.
Foto: Dirk Hunger
 


08.11.2013


Überschäumende Kneipenszene

Dr. Manfred Schollmeyer erinnert an die goldenen Zeiten der Oschatzer Gastronomie

Oschatz. Goldene Zeiten für alle Durstigen, Hungrigen und Vergnügungssüchtigen: Oschatz hatte einst eine überschäumende Kneipenszene. In einem 564 Seiten dicken Wälzer erinnert Dr. Manfred Schollmeyer an die Blütezeit der Gastronomie vor einem reichlichen Jahrhundert und das darauf folgende langsame Verwelken.

Von Frank Hörügel

"Ich ziehe den Hut vor Ihnen, dass Sie den Mut hatten, sich diese riesige Arbeit auf den Tisch zu ziehen", sagte Oberbürgermeister Andreas Kretschmar (parteilos) zur Buchpräsentation am Mittwochabend im Thomas-Müntzer-Haus. Seit 2008 arbeitet Dr. Manfred Schollmeyer an seinem Buch "Cafés, Hotels, Gastwirtschaften, Kneipen und Spelunken", das in der Reihe "Oschatzer Ansichten" erscheint. Offenbar hat er damit den Nerv der Oschatzer Heimatfreunde getroffen. Über 130 Gäste verfolgten am Mittwochabend die Präsentation der Neuerscheinung mit 564 Seiten, 902 Abbildungen und einem Gewicht von 1,8 Kilogramm.
In vier Kapiteln beleuchtet Schollmeyer die Entwicklung der Konditoreien und Cafés, der Gasthöfe, Herbergen und Hotels, der Gastwirtschaften, Kneipen und Spelunken sowie schließlich die aktuelle Situation der Oschatzer Gastronomie. In den ersten drei Kapiteln steht die Zeit von 1842 bis 1945 im Mittelpunkt. Mit 64 Gastwirtschaften hatte die Oschatzer Kneipenszene im Jahr 1878 ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Danach ging es langsam - aber stetig - bergab.
Dem Autor ist der Spagat zwischen dem faktenreichen Schildern des Werdegangs jeder einzelnen Gastwirtschaft und dem Erzählen amüsanter Anekdoten geglückt. Am Mittwochabend stellten die Mitglieder des Oschatzer Geschichts- und Heimatvereins Gabriele Teumer und Reiner Scheffler einige der unterhaltsamsten Blüten der Oschatzer Kneipenszene vor. Beispielsweise muss es im "Gasthaus Deutsches Haus" an der Ecke Bahnhofstraße und heutige Friedensstraße vor 100 Jahren wild zugegangen sein. Von bordellähnlichen Zuständen im Weinzimmer des Hauses wurde berichtet. Das war den biederen Stadtvätern ein Dorn im Auge, die dem wüsten Treiben mit einem ungewöhnlichen Vorschlag ein Ende bereiten wollten. Dem Wirt wurde geraten, die Türen auszuhängen und die Wände teilweise durch Glasscheiben zu ersetzen, um auf diese Weise die Durchsicht in dem zwielichtigen Lokal zu verbessern.
Auch die Gastronomie in den Stadtteilen von Oschatz wird vorgestellt. Mit einer grausigen Begebenheit sticht die Schmorkauer Schänke hervor. Am 5. Juni 1803 wurde hier die tote Wirtin Eva Maria Krause mit 33 Wunden entdeckt - ermordet mit einem Beil.
Das Buch kann für 25 Euro in der Oschatz-Information und in der Buchhandlung Roscher gekauft werden.

Foto: Dirk Hunger
 


01.11.2013


Sparkasse würdigt Aktivitäten des Oschatzer Heimat- und Geschichtsvereins

Sponsoring für hohes Engagement

Oschatz (GL). Über 2500 Euro konnte sich jetzt der Oschatzer Heimat- und Geschichtsverein freuen. Entgegennehmen konnten das Geld aus dem PS-Sparen-Fonds der Sparkasse der Vorsitzende des Heimatvereins Gert Jubisch und Chronist Dr. Manfred Schollmeyer von Filialleiterin Silvia Barth. Damit ehrt das Kreditinstitut die Aktivitäten des Heimatvereines um die Historie der Region. Deutlich wird das unter anderem durch die Veröffentlichung von bisher 18 Publikationen, die zwischen 1992 und 2013 erarbeitet wurden. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die 2005 begonnene Sammlung " Oschatzer Geschichte(n)", die inzwischen mit sieben Bänden vorliegt und die 2008 begründete Reihe "Oschatzer Geschichten", deren 4. Band in diesen Tagen erscheint", sagte Dr. Schollmeyer. Am 6. November veröffentlicht der Verein die "Oschatzer Ansichten - Cafés, Hotels, Gastwirtschaften, Kneipen und Spelunken". Übrigens weiß der Heimatverein genau, wofür er das Sponsoring verwendet: "Für die Finanzierung des Buches", so Jubisch.


Dr. Manfred Schollmeyer (l.) und Heimatvereinsvorsitzender Gert Jubisch, freuen sich über das Sponsoring der Sparkasse, überreicht von Silvia Barth.

Vorstellung und Verkauf des Buches findet am Mittwoch, dem 6. November, 19 Uhr im Thomas-Müntzer-Haus und ab dem 7. November Verkauf in der Buchhandlung Roscher. Preis: 25 Euro.
 


31.08.2013


Lampertswalde: Gräfin Cosel sorgt für volles Haus

Oschatzer Geschichts- und Heimatverein will monatlich zu einem thematischen Abend einladen

Begehrte Geschichten: Seit Jahrhunderten liefern die europäischen Höfe Stoff für Geschichtsforscher und Klatschblätter. Das war auch in Sachsen nicht anders. Vor allem das Schicksal der Gräfin Cosel, der wohl berühmtesten Maitresse August des Starken, interessiert immer noch. Der Tauchaer Verleger Prof. Dieter Nadolski hat der schließlich verbannten Schönheit ein Buch gewidmet. Seine Neuerscheinung „Gräfin Cosel – wie sie wirklich war“ stellte er jetzt im Burgcafé Lampertswalde vor. Dazu eingeladen hatten der Oschatzer Heimat- und Geschichtsverein sowie der Verein Vogtshaus Oschatz. Neben Nadolski (Mitte) sorgten auch kostümierte Akteure für passende Stimmung.




25./26.05.2013


Oschatzer Heimatfreunde zu Gast bei August

Wenige Tage nach der offiziellen Eröffnung besuchten Mitglieder und Freunde des Oschatzer „Geschichts- und Heimatvereins“ die Ausstellung „Die Königliche Jagdresidenz Hubertusburg und der Frieden von 1763“. Geführt von Marita Gäbler, den Lesern der Heimatseite als Autorin bestens bekannt, erhielten wir einen Eindruck sowohl von der Baugeschichte und der Nutzung des einst größten Jagdschlosses Europas als auch von seiner Glanzzeit, die mit dem legendären August dem Starken – König von Polen und Kurfürst von Sachsen – und seinem Sohn, dem Kurfürsten Sachsens Friedrich August II. und gleichzeitig König von Polen August III. verbunden ist. Zunächst zeigte uns Frau Gäbler den imposanten Bau und auf Bildern die einst prunkvolle Ausstattung des Schlosses. Dann – so Frau Gäbler weiter – im 5. Kriegsjahr die schlimme Plünderung und Verwüstung des Schlosses als preußische Rache gegenüber Sachsen für die Verwüstung von Friedrichs II. Schloss Charlottenburg. Zwei Jahre später, im Februar, 1763, aber wurde in Schloss Hubertusburg europäische Geschichte geschrieben. Der Friedensschluss von Hubertusburg zwischen dem Königreich Preußen, dem Kaiserreich Österreich und dem Kurfürstentum Sachsen beendete den Siebenjährigen Krieg. Nebenbei erwähnt: Sachsen verlor durch diesen Krieg keinerlei Gebiet, obwohl Preußens König Friedrich II. das reiche Sachsen zu gerne in sein Königreich einverleibt hätte. Nach diesem Friedensschluss versank Schloss Hubertusburg in die geschichtliche Bedeutungslosigkeit.

Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich für den Heimatfreund. Schon bei einem kleinen Rundgang lässt sich die frühere Größe und Bedeutung des Prachtschlosses erahnen. Es ist nur zu wünschen, dass diese Ausstellung den Weg öffnet, um in Schloss Hubertusburg endlich ein Museum oder eine Dauer-Ausstellung einzurichten, die der jetzt auch offiziell geäußerten Auffassung von der historischen Größe des Schlosses Rechnung trägt. Die Jagd (dazu müsste die Dahlener Heide eingebunden werden), der Alltag im 18. Jahrhundert, das Leben bei Hofe – diese und andere Themen, die aber ebenfalls Typisches aus unserer Gegend zeigen, gibt es sicher genug, die in einem solchen Museum ihren Platz fänden.

Werner Breitenborn



24.04.2013


Heimatfreunde besuchten Archivzentrum

Sicherlich sind der legendäre August der Starke und sein Sohn vor ungefähr 285 Jahren auch dort gewandelt, wohin vor einigen Tagen Mitglieder des Oschatzer Heimat- und Geschichtsvereins ihre erste Exkursion in diesem Jahr führte – in den westlichen Rundflügel von Schloss Hubertusburg. Dorthin, wo seit über einem Jahrzehnt schon das Archivzentrum Hubertusburg untergebracht ist, eine Abteilung des Sächsischen Staatsarchivs. Das Besondere dieser Wermsdorfer Abteilung: Sie restauriert, kurz gesagt, beschädigte Schriftstücke und sorgt dafür, dass sie dann wiederhergestellt und der Nachwelt erhalten bleiben. Anschaulich sahen wir Besucher die verschiedensten Arbeitsstufen in der Restaurierungswerkstatt wie das Waschen des gefährdeten Archivgutes, die Gefriertrocknung, die Säuberung, die Verfilmung und die Lagerung, um nur einiges zu nennen. Gegenwärtig wird in diesen Räumen von Schloss Hubertusburg außer sächsischem Archivgut auch noch beschädigtes Archivgut auch aus dem Stadtarchiv Köln restauriert. Dieses Archiv war im Jahre 2009 eingestürzt; das Archivgut war zu 90 Prozent verschüttet worden.

Vor kurzem erhielt das Gebäude, in dem das Archivzentrum untergebracht ist, noch einen besonderen Glanzpunkt: Am 21. März 2013 enthüllte Sachsens Staatsminister Prof. Dr. Georg Unland in Anwesenheit von Dr. Müller vom Freundeskreises Schloss Hubertusburg dort das »Friedensfenster«. Es erinnert an die geschichtliche Bedeutung des Friedensschlusses von 1763, der den Siebenjährigen Krieg beendete. Dieses Ereignis ist Teil der Ausstellung „Die Königliche Jagdresidenz Hubertusburg und der Frieden von 1763“, die vom 28. April bis 5. Oktober in Schloss Hubertusburg zu sehen ist und die auch für die Heimatfreunde von großem Interesse sein dürfte.

Werner Breitenborn


08.02.2013


Manfred Schollmeyer über Kneipen und Spelunken
Oschatzer Geschichts- und Heimatverein will monatlich zu einem thematischen Abend einladen

Oschatz. Die Heimatfreunde mussten am Mittwoch viel Kontaktfreude beweisen. Aus Mangel an Lokalitäten stellte Dr. Manfred Schollmeyer die Grundlagen für das neue Buch des Heimatvereins in einem kleinen Saal im Thomas-Müntzer-Haus vor. Dieser war durch das rege Interesse der Oschatzer zum Bersten gefüllt. „Das Thema hat sich anscheinend schon herumgesprochen“, schmunzelte Redner Schollmeyer beim Anblick des Publikums und weihte auch den Rest in die Gestaltung des Abends ein. „Ich möchte über die Geschichte der Oschatzer Gasthöfe, Cafés und Spelunken seit dem letzten Stadtbrand 1842 reden“, begann er seine Ausführungen.
Dieser Vortrag war der erste einer geplanten Reihe und sollte die Arbeit des Historikers seit 2008 zusammenfassen. Jeden Monat in diesem Jahr wird der Heimatverein Geschichtsfreunde einladen und einen Abend thematisch gestalten.


Auf dem Computer nimmt es bereits Gestalt an: Dr. Manfred Schollmeyers Buch über die Gastronomie. Einen Überblick über das Thema gab es jetzt.

Nun ist die Geschichte der gastronomischen Einrichtungen in Oschatz eine Mammutaufgabe. Zu Beginn der Recherchen verfügte das Stadtgebiet über 16 Cafés, 11 Hotels und 99 Gaststätten. „Nun zählen sie einmal, wie viele davon noch übrig sind“, scherzte Schollmeyer.
Der Einzug der Ulanen, die Oschatz zur Garnisonsstadt machten und das Errichten des Lehrerseminars, heute Thoma-Mann-Gymnasium, begünstigten die Entwicklung der Schankbetriebe. Da es zu viel gewesen wäre, all zu benennen und dies ja auchden Lesern den Anreiz genommen hätte, dass im Oktober erscheinende vierte Buch der Reihe „Oschatzer Ansichten“ zu erwerben, begnügte sich Dr. Manfred Schollmeyer damit, einen Überblick zu liefern. Alte Stadtansichten, Werbetexte und Speisekarten ließen den Zuhörer dabei einen Eindruck der Situation um 1900 erhaschen.
Die Wirte gaben sich die Klinke in die Hand. An der einen Straßenecke gab es eine neue Schanklizens, in der nächsten wurde sie verweigert. Vor allem die Eisenbahnstraße, heute Bahnhofstraße, zeigte einen „hohen Bedarf an Branntweinausschank“. Dies begründeten die Behörden durch die vielen Betriebe, welche die Straße säumten.
Doch nicht immer ging alles in der alten Oschatzer Gastronomie mit rechten Dingen zu. Oft schloss ein Lokal so schnell wieder, wie es eröffnet hatte, da der Wirt unter der Anklage stand „bordellähnliche Zustände“ zu fördern. Maßnahmen, wie das Aushängen der Türen und mehr Transparenz der Wände durch Fenster, brachten da nur bedingt eine Verbesserung des Zustandes.
Wer sich für Oschatzer Geschichte, Gastronomie und zwielichtige Schänken interessiert, kann auf die Veröffentlichung des Buches im Herbst gespannt sein.

Janett Petermann



05.01.2013

Nachruf
Heimatforscher Gerhard Heinz verstorben

Oschatz/Riesa. In der Reihe der Oschatzer Heimatforscher klafft seit dem 28. Dezember eine Lücke. Gerhard Heinz ist an diesem Tag nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren gestorben. „Mit ihm verlieren wir einen Menschen mit einem fulminanten Geschichtswissen“, sagt Gert Jubisch, Vorsitzender des Oschatzer Geschichts- und Heimatvereins. Bis zuletzt gehörte das Gründungsmitglied Gerhard Heinz dem Vereinsvorstand an. Die langjährige Vereinsvorsitzende Gabriele Teumer (bis Dezember 2012) würdigt den Verstorbenen als „profunden Kenner der Geschichte unserer Region, der sich dafür eingesetzt hat, dass viel darüber publiziert wird“.
Der gelernte Betriebsschlosser konnte nach der Wende sein Hobby mit dem Beruf verbinden, arbeitete bis 2002 im Oschatzer Stadt- und Waagenmuseum. In dieser Zeit brachte er auch als Vorsitzender des Oschatzer Heimatvereins die Erforschung der Heimatgeschichte voran. Sein Credo verriet er der OAZ zu seinem 70. Geburtstag: „Ohne sächsische Geschichte kann man keine Stadtgeschichte machen. Und man muss alles immer wieder kritisch hinterfragen – auch die eigenen Erkenntnisse.“
Die Urnenbeisetzung des Verstorbenen findet am 25. Januar in seinem Wohnort Riesa statt.

Frank Hörügel

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