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Abwasserbehandlung und Rattenplage
Oschatzer Geschichts- und
Heimatverein zu Besuch in der Kläranlage
![](abwasser5.jpg) Frank Jahn, technischer Leiter des Abwasserverbandes, zeigt, wie das Abwasser nach der mechanischen Reinigung aussieht von
Axel Kaminski
Oschatz. Ein Geschichts- und Heimatverein wie der
Oschatzer kann sich um Chroniken, alte Schriften und
Dokumente kümmern. Er kann sich aber auch - wie am Mittwoch
(24, April) geschehen - mit der Gegenwart und jüngeren
Geschichte befassen. Tatsache ist, dass die
Abwasserbehandlung für die Entwicklung einer Stadt ein
wichtiges Thema ist - und ein wenig auch die Entwicklungen
in den vergangenen Jahrzehnten wiederspiegelt. Dazu gab
Vereinsmitglied Andreas Kretschmar, der auch viele Jahre
Vorstandsvorsitzender des Abwasserverbandes „Untere Döllnitz“
war, zu Beginn des Besuches einen Einblick. Er spannte
einen Bogen von den im VEB Wasserversorgung und
Abwasserbehandlung gebündelten Ressourcen und Leistungen zu
DDR-Zeiten hin zur Abwasserentsorgung als eine Aufgabe, die
nach der Wende die Kommunen zu erfüllen hatten. Dabei
streifte er auch die Geschichte der kommunalen
Selbstverwaltung, die in unseren Breiten erstmals durch
Napoleon eine Rolle spielte. „Ende 1991 haben die
Gemeinden Oschatz, Limbach, Ganzig, Borna und Naundorf den
Abwasserverband „Untere Döllnitz“ gegründet. Eigentum hatten
wir nicht", erläuterte der frühere Oschatzer
Oberbürgermeister die Anfänge des Verbandes. Daran habe sich
nichts wesentliches geändert, als man vor 30 Jahren die
bestehende Anlage in Mannschatz übernahm.. Sie war eine
D-Mark wert. Ohne Eigenkapital sei man dennoch verpflichtet
gewesen, buis 2000 die Forderung, das Abwasser durch auch
biologisch zu reinigen und Phosphat auszufällen, zu
erfüllen, Frank Jahn, der technische Leiter des
Verbandes, führte die Vereinsmitglieder anschließend über
die Anlage. Er musste nicht darauf verweisen, was seit der
Gründung des Verbandes neu gebaut und saniert wurde. Kürzer
ist die Liste der Dinge, die noch vor der in den 1960er
Jahren errichteten Anlagen zu sehen sind. Frank Jahn kann
beides: Locker erzählen und Fakten darlegen. So erfuhren
die Vereinsmitglieder von ihm, dass das Kanalnetz 272
Kijometer lang sit und auch, was manche Bürger alles diesem
Netz anvertrauen beziehungsweise zumuten. Was wiederum zur
Rattenbekämpfung führt - einschließlich der Tatsache, dass
sich diese seit 1990 stark verändert hat. Die
Vereinsmitglieder haben an diesem Abend einen umfassenden
Einblick erhalten, was tagtäglich am Kanalnetz und den
Kläranlagen - der Verband betreibt auch jene in Dahlen,
Borna, Hof, Laas, Naundorf und Thalheim - zu tun ist, damit
nach dem Duschen oder dem Toilettengang alles seinen
gewohnten Gang geht.
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