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19.12.2001 |
Zur Jahresversammlung:
Heimatverein mit vielen Vorhaben
Der Heimatverein Oschatz
hat sich für das kommende Jahr viel vorgenommen. Zur weihnachtlichen
Jahresabschlussfeier in der Gaststätte "Goldene Höhe" zog die
Vereinsvorsitzende Gabriele Teumer eine Bilanz zu den vielfältigen
Aktivitäten der Oschatzer Heimatfreunde im ablaufenden Jahr. So organisierte
der Verein interessante Vorträge zur Heimatgeschichte der Region,
aber auch Ausflüge wurden unternommen, wie zur Ausstellung über
Otto den Großen in Magdeburg.
In dieser Tradition soll
auch das Programm für 2002 gestaltet werden, dessen Eckpunkte die
Vereinsvorsitzende zur Abschlussfeier erläuterte. So ist im Januar
ein Vortrag von Siegfried Heidler über die Geschichte der zahlreichen
Rittergüter in der Region vorgesehen. Im Februar ist eine Diskussionsrunde
mit Oberbürgermeister Andreas Kretschmar geplant und im Mai steht
eine Wanderung mit Reiner Scheffler von der Quelle bis zur Mündung
des Stranggrabens auf dem Programm.
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20.11.2001 |
Vorstandsmitglied Reiner
Scheffler zieht Resümee zu elf Jahre Oschatzer Heimatverein /
Auf bewährten Geschichtspfaden
unter neuer Führung / Vereins-Nachwuchs gefragt
Wer gern in alten Schriften und Archiven
stöbert
Der Oschatzer Heimatverein
besteht inzwischen elf Jahre. Seine gegenwärtig 46 Mitglieder setzen
sich aus natur- und heimatverbundenen Interessenten zusammen. Unter ihnen
befinden sich viele, welch bereits zu früherer Zeit kulturbundaktiv
waren, heimatgeschichtliche Vorträge hielten, Stadtführungen
durchführten und bei musealen Ausstellungen mitwirkten. Doch blicken
wir genauer zurück.
Die ersten Jahre:
Gegründet wurde der Oschatzer Heimatverein auf Initiative seines ersten
Vorsitzenden Gert Jubisch am 25. Januar 1990. Während der am 23. März
im "Weißen Ross" stattgefundenen Gründungsversammlung erinnerten
die Heimatfreunde Jubisch und Heinz an den 1897 in unserer Stadt gegründeten
Verein für Sächsische Volks- und Altertumskunde und nahmen sich
für ihre künftigen Vereinsaufgabe die Fortführung dieser
vergangenen Traditionen zum Ziel. Nachdem der Verein am 2. Mai 1990 unter
der Nummer 4 im Vereinsregister registriert wurde, war er rechtskräftig.
Die Hauptaufgaben konzentrierten sich in sieben Richtlinien darauf, die
Geschichte des Oschatzer Landes in seiner Vielfalt aufzuarbeiten, zu bewahren
und der Öffentlichkeit näher zu bringen. Vorrangig gehörten
die Kapitel Ur- und Frühgeschichte, Volks- und Brauchtum, das Handwerk
und die Denkmalpflege dazu.
Die Gründungsurkunde
Die ersten Vereinsjahre entwickelten
sich gut. Vor allem durch die Initiative des Vorsitzenden Gert Jubisch,
der durch seine Tätigkeit als Bauchef inmitten der Städtischen
Zentrale wirkte und somit zu manch Institution Fäden ziehen konnte,
die der Vereinsarbeit zu Gute kamen. Doch dabei wurde auch schnell erkannt,
wer dem Heimatverein solidarisch aufgeschlossen zur Seite stand oder sich
abwertend negativ verhielt. Neben Vorträgen zur Stadtgeschichte, der
Herausgabe eines Bildmosaiks alter Ansichtskarten, die Festlegung des Stadtwappens,
sowie mehrere Stadtführungen zählten auch Initiativen zu den
erneuten 1992 erfolgten Ausgrabungen am Wüsten Schloss Osterland zu
den sichtbaren Erfolgen des Heimatvereins.
Auf bewährten Geschichtspfaden
unter neuer Führung: 1995 übernahm der bisherige Stellvertreter
Gerhard Heinz die Leitung. Sein nahezu besessener Forschungsdrang und seine
dadurch bereits über die Kreisgrenzen hinaus erreichten Verbindungen
zu geschichts- und denkmalpflegenden Institutionen sorgten für anspruchsvolle
Vorträge und Diskussionen mit anerkannten Dozenten, bei denen auch
oft die Öffentlichkeit mit einbezogen wurde. Zu den weiteren positiven
Errungenschaften des Vereinsvorsitzenden Heinz gehörte die gute Zusammenarbeit
mit dem Stadtmuseum. Die bisherige Museumsangestellte Karin Steding und
Gerhard Heinz wirkten dabei als ideales Paar museal-heimatkundlicher Verbundenheit.
Der Verein bekam durch sein Zusammenwirken mit dem Museum auch eine feste
Bleibe. Doch trotz zahlreicher Bemühungen, unter anderem erschien
durch Dr. Geislers Initiative die Mogksche Stadtchronik, wurde an der Festzeitschrift
150 Jahre St. Aegidien mitgewirkt, erwies sich der Verein zu oft als Inselfunktion,
da er sich nach außen hin nicht genügend etablierte. Im September
dieses Jahres wählte sich der Oschatzer Heimatverein eine neue Führungsspitze,
da Gerhard Heinz wegen gesundheitlicher Belange kürzer zu treten hatte.
Auf neuen Vereinspfaden:
Die Unternehmerin Gabriele Teumer erhielt das Vertrauen der Vereinswähler.
Von Anbeginn dabei, überzeugte ihre aufgeschlossen-freundliche Art
und ihr agiles Organisationstalent als auch ihre ersichtliche Begeisterung
für die geschichtlichen Belange unserer Stadt. Neben ihr sind sowohl
erfahrene Vereinsmitglieder (Gerhard Heinz / Bernd Klemig) als auch einige
Neulinge im Vorstand, welche ihr tatkräftig zur Seite stehen wollen.
Bei den nun etwas direkter gestellten Zielaufgaben des Vereins muss unterschieden
werden, welche Tätigkeiten er intern zu verrichten hat und mit welchen
Initiativen er an die Öffentlichkeit gehen möchte.
Zu den internen Aufgaben
gehört das Zusammenstellen einer heimatgeschichtlichen Datenbank.
Die Mitglieder Michael und Schmidt wollen sich dieser interessanten Aufgabe
annehmen, bei der jede Literatur zur Heimatgeschichte unserer Region erfasst
und dadurch dem Heimatfreund bei Bedarf zugängig gemacht werden kann.
Eine weitere Aufgabe ist
das Erstellen von Publikationen. Für den Verein kein Neuland, denn
viele Mitglieder haben sich bereits als Schrift- oder Fotoautoren bei zahlreichen
Veröffentlichungen bewährt. Eine eigene Arbeitsgruppe wird sich
mit dieser Thematik befassen, wobei kein Geschichtswälzer, sondern
interessierende Heimatkunde im preisgünstigen Broschürenformat
entstehen soll. Die Geschichte vom Wüsten Schloss Osterland soll der
Anfang sein. Ein wichtiger Schritt ist auch im Erstellen einer Vereinschronik
zu suchen, mit der sich der in solchen Angelegenheiten bereits versierte
Vereinler Werner Breitenborn befassen wird. Zu den internen Aktivitäten
gehören auch weiterhin einige Vorträge und Diskussionen, wobei
mehr als bisher das Bild als Anschauungsmaterial zu nutzen ist. Auch Wanderungen
und Ausflüge, bisher zu oft unter ferner liefen abgehandelt, sollten
keine Ausnahmen mehr sein.
Weit schwieriger ist es,
den bisherigen Schwachpunkt öffentlichkeitswirksam positiv in Szene
zu setzen. Um sich hier wirkungsvoll zu präsentieren, bedarf es der
Anerkennung und Unterstützung vieler Stadtväter und Institutionen.
Mitunter haben die Heimatvereinler den Eindruck, nicht ernst genommen zu
werden. Bei vielen Vorhaben der Behörden fehlen einfach Einladungen
an den Heimatverein. Ebenso wie bisher wünschen sich die Vereinler
auch weiterhin Zugang zum Stadtmuseum und Stadtarchiv zu finden. In die
gleiche Rubrik gehört die Zusammenarbeit mit der Presse. Doch, das
dürfte wohl nicht schwierig sein, denn einige OAZ-Mitarbeiter sind
ja selbst Mitglieder des Vereins. So wird man wohl vom Heimatverein Oschatz
nun künftig des Öfteren lesen können.
Jeder Verein – auch der
Heimatverein – braucht Nachwuchs. Schön wäre es, man könnte
die Schulen, besser noch die Lehrerschaft selbst, einbeziehen, um auf den
Heimatverein aufmerksam zu machen. So sollte (wie übrigens bisher)
auch weiterhin ein Geschichts- oder Deutschlehrer im Heimatverein vertreten
sein.
Im Übrigen gilt:
Wer gern in alten Schriften oder Archiven stöbert, durch alte Gassen
spaziert und die Natur mit dem Foto-Auge betrachtet, der ist dem Heimatverein
schon sehr nahe. Heimatgeschichte zu betreiben ist ein schönes und
nützliches Hobby.
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09.10.2001 |
Interessante Vorschau
von Vereinsmitglied Reiner Scheffler
Oschatzer Heimatverein und Schloss
Osterland
Für den einen Betrachter
eine bloße Ruine oder ein inzwischen anerkanntes Hochzeitsmotiv,
für den anderen jedoch ein geschichtsträchtiger Schlossbau aus
dem 12. Jahrhundert. Die Rede ist von dem zwei Kilometer westlich der stadt
Oschatz gelegenen "Wüsten Schloss Osterland".
Das zwischen dem künstlich
angestauten einst zum Rittergut Altoschatz gehörenden Teich und dem
Fliegerhorst nahe der alten Waldparzelle 1535 gelegene Flurstück hat
bisher manch einheimischen Bürger als auch ernsthaften Natur- und
Heimatfreund in rätselhafte Verlegenheit gebracht. Wohl haben im 18
Jahrhundert erste Nachforschungen (Gottlob Hofmann / Julius Schmorl) als
auch zwischen 1903 und 1908 sowie in den 30er Jahren erfolgte Ausgrabungen
versucht, Licht ins bisherige Dunkel der romantischen Ruinenstätte
zu bringen, doch echte Aufklärung blieb schließlich doch in
einem Gefecht vieler Vermutungen stecken.
In der Folgezeit waren es
namhafte Historiker (Klötzschke / Bachmann / Nadler) und die sich
inzwischen konstituierende Denkmalpflege um erneut dem Geheimnis Osterland
auf die Spur zu kommen. Doch dem Ziel am nächsten kam man erst 1991/92,
als erneute Ausgrabungen eine tiefgründigere Analyse der einstigen
Schlossbeschaffenheit ermöglichen. Als besondere Überraschung
erwies sich dabei das Freilegen eines aufgefundenen Wasserhauses. Unter
Leitung des Dresdeners Reinhard Spehr führte das Landesamt für
Archäologie diese Ausgrabungen durch, um dem Baudenkmal zu einer noch
besseren Anerkennung zu verhelfen und auch um deren Sanierung zu ermöglichen.
Der Oschatzer Heimatverein
nahm die vor zehn Jahren erfolgten Ausgrabungen zum Anlass, Reinhard Spehr
einzuladen, um einen Vortrag über die damaligen Nachforschungen am
"Wüsten Schloss", als auch über deren neuesten geschichtlichen
Erkenntnisse zu halten. Dieser Vortrag findet am Donnerstag, dem 11. Oktober,
19 Uhr im Gasthof zum Schwan statt, bei dem auch Nichtmitglieder des Vereins
herzlich willkommen sind. Die Besucher erwartet sicher ein heimatgeschichtllich
interessanter Vortragsabend.
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12.09.2001 |
Zur Vorstandswahl des
Oschatzer Heimatvereins
Gabriele Teumer neue Vorsitzende
Oschatz. Der Heimatverein
Oschatz hat eine neue Führungsspitze. Zur Vorstandswahl am Dienstagabend
im Bürgerhaus wurde Gabriele Teumer als Vorsitzende gewählt.
Ihr erster Stellvertreter ist Gerhard Heinz, der seinen bisherigen Vorsitz
aus gesundheitlichen Gründen abgab. In den Vorstand wurden weiterhin
Bernd Klemig (zweiter Vorsitzender), Werner Breitenborn (Schriftführer),
Klaus Gasch (Organisation) und Reiner Scheffler (Öffentlichkeitsarbeit)
einstimmig gewählt.
"Ich werde meine ganze
Kraft für den Heimatverein einsetzen" versprach Gabriele Teumer den
30 wahlberechtigten Mitgliedern, die am Dienstagabend anwesend waren. Für
den Oktober stellte sie einen Vortrag mit dem Archäologen Reinhard
Spehr in Aussicht, der sich bei Ausgrabungen am Wüsten Schloss bei
Oschatz einen Namen gemacht hat. Und am 3. November hat sie eine Busfahrt
nach Magdeburg organisiert, wo derzeit eine Ausstellung über Otto
I. zu sehen ist.
Nach Angaben von Gerhard
Heinz ist dem Oschatzer Heimatverein kürzlich wieder die Gemeinnützigkeit
bestätigt worden. Daran ist allerdings eine Bedingung geknüpft:
der Verein muss öffentlichkeitswirksam tätig sein. Neben dem
traditionellen mit Heimatgeschichtlern soll dies künftig verstärkt
über eigene Publikationen der Oschatzer Heimatfreunde geschehen. Zu
diesem Zweck soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden, von der die
Veröffentlichungen koordiniert werden. Als erster Schritt soll unter
Leitung von Vereinsmitglied Wolfgang Michael eine Datenbank angelegt werden,
die sämtliche Literatur zur Heimatgeschichte in der Region Oschatz
umfasst.
F.H.
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15.03.2001 |
Mitte Juni Neuwahl des
Vorstandes angesetzt
Heimatverein Oschatz: Zahl der Mitglieder
angestiegen
Oschatz:
In der Führungsspitze des Oschatzer Heimatvereins wird es in diesem
Jahr mehrere neue Gesichter geben. Vereinsvorsitzender Gerhard Heinz informierte
zur Mitgliederversammlung am Dienstag, dass er ab August für dieses
Amt nicht mehr zur Verfügung steht "Ich bin dann Rentner und wohne
in Riesa Trotzdem werde ich mich weiterhin für den Heimatverein engagieren",
sagte er. Auch die Vorstandsmitglieder Barbara Pohl und Horst Reichel wollen
ihre Funktion aus persönlichen Gründen niederlegen. Am 13. Juni
wird deshalb der Vorstand neu gewählt.
Die Vereinsarbeit soll aber
unter den persönlichen Veränderungen nicht leiden, denn auch
für dieses Jahr haben sich die Oschatzer Heimatfreunde einiges vorgenommen.
Höhepunkt werden eine gemeinsame Fahrt am 1. Mai nach Schleinitz sein,
für die sich die Vereinsmitglieder bis zum 26. März im Stadtmuseum
oder im Geschäft von Gabriele Teumer melden können. Auch zum
Tag des Museums am 19. Mai und dem damit verbundenen Frongassenfest wollen
sich die Heimatfreunde engagieren. Des Weiteren sind ein Vortrag und Besichtigung
der alten Keller unter dem Neumarkt und wissenschaftliche Vorträge
vorgesehen. Damit setzt der Heimatverein eine Tradition fort, die auch
in den Jahresberichten 1999 und 2000 ihren Niederschlag findet. Schwerpunkte
der Vereinsarbeit waren 1999 die Ausarbeitung einer Festschrift "150 Jahre
Haupt- und Pfarrkirche St. Aegidien Oschatz nach Brand und Zerstörung
1849 bis 1999" und die Beteiligung an der Veranstaltung "100 Jahre Oschatzer
Museum". Im Vorjahr gab es zwar durch den krankheitsbedingten Ausfall des
Vorsitzenden Gerhard Heinz einige Verzögerungen bei der Vereinsarbeit,
doch besonders durch die Aktivitäten von Vorstandsmitglied Gabriele
Teumer konnten die Heimatfreunde auch in dieser schwierigen Zeit auf sich
aufmerksam machen, lobte Heinz zur Mitgliederversammlung.
Auf Initiative der Heimatfreunde
wurde eine Kopie des Oschatzer königlich-sächsischen Stationssteines
angefertigt und anlässlich der 800-Jahr-Feier an der Promenade aufgestellt.
Außerdem konnte die von Friedrich Wilhelm Mogk handschriftlich angefertigte
Chronik der Stadt Oschatz von 1814 bis 1853 als Buch herausgegeben werden,
wobei sich Vereinsmitglied Dr. Wolfgang Geisler besondere Verdienste erwarb.
Ein weiteres Buch "Das Vogelschießen zu Oschatz" von Ewald Hering
wurde im Vorjahr von Vereinsmitglied Robert Schmidt herausgegeben. Nicht
zuletzt fand ein Vortrag des Dekans der Universität Halle-Wittenberg
zum Thema "Mord und Totschlag im Oschatzer Land" große Beachtung
in der Öffentlichkeit.
Die Zahl der Vereinsmitglieder
ist seit 1999 um sieben Personen auf nunmehr 39 Heimatfreunde gestiegen.
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02.02.2001
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Oschatzer Heimatfreunde über Denkmalliste
der Stadt informiert.
Über die
umfangreiche Denkmalliste der Stadt Oschatz informierte Christina Obst
(r.) von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes Torgau-Oschatz
am Mittwochabend die Mitglieder des Oschatzer Heimatvereins und andere
interessierte Einwohner im Gasthaus "Zum Schwan".
Auch Gabriele Teumer (l.)
vom Vorstand des Heimatvereines lauschte den Ausführungen gespannt.
Die Kulturdenkmale, zu denen nicht nur historische Gebäude, sondern
auch Bauten jüngeren Datums gehören, sind in einer Liste auf
insgesamt 30 Seiten zusammengefasst. Hier finden sich unter anderem Herrenhäuser,
Kirchen, Hydranten, Brücken, Torpfosten, Wegesteine und Gedenkstätten.
Die Liste wurde im Vorjahr von Studenten vorrangig nach der äußeren
Ansicht der Denkmale erstellt. Die Heimatfreunde bedauerten in diesem Zusammenhang,
dass eine sehr genaue Aufstellung der Oschatzer Denkmale aus DDR-Zeiten
bis heute spurlos verschwunden ist.
Foto: G. Hunger
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02.02.2001 |
Umweltverein Grüne
Welle schreibt zur geplanten Fällaktion in Oschatz
Bäume nicht einfach wegreißen
Zur umstrittenen Fällaktion
in der Oschatzer Freiherr-vom-Stein-Promenade schreibt Thomas Fischer vom
Umweltverein Grüne Welle, der am Vortag auch im Oschatzer Heimatverein
für eine lebhafte Diskussion sorgte:
Man wird den Eindruck nicht
los, dass erst gesägt werden soll und hinterher geredet. Das professionelle
Gutachten beurteilt den Zustand der Bäume als katastrophal. Eine kritische
Betrachtung der geplanten Umgestaltung nach ökologischen Gesichtspunkten
erfolgte jedoch bisher gar nicht oder nur halbherzig. Die Fachkompetenz
auf ökologisch-biologischem Gebiet läßt in der Oschatzer
Stadtverwaltung zu wünschen übrig. So wurde die untere Naturschutzbehörde
gar nicht erst gefragt. Und die Baumschutzsatzung wurde in der Vergangenheit
zum Teil missachtet.
Letztendlich bleiben nur
zwei Möglichkeiten. Variante 1: die Bäume werden gefällt,
und durch Neuanpflanzung entsteht das gewünschte neue Stadtbild. Auch
bei Neupflanzungen würde großflächiger Bodenaustausch stattfinden
müssen, ebenfalls müßten die Versiegelungen entfernt und
Baumscheiben angelegt werden. In den ersten Jahren würde das einen
enormen Pflegeaufwand bedeuten, der Biotopverbund wäre erheblich beeinträchtigt.
Und viele Tierarten, wie Singvögel würden verschwinden.
Variante 2: Die zweite Möglichkeit
ist, dass nur die absolut notwendigen Fällungsmaßnahmen durchgeführt
werden und man sich auf den Erhalt der Bäume besinnt. Die zu rettenden
Bäume bleiben stehen, einschließlich der jüngeren Nachpflanzungen.
Dabei werden Kosten zu Pflege- und Schutzmaßnahmen anfallen. Durch
allmähliche Lückenbepflanzung könnte man die gemachten Fehler
in behutsamer Art kompensieren.
Durch die Maßnahmen
zur Baumsanierung würde die Gesamteinsicht kurzfristig eingeschränkt.
Wesentlicher Vorteil dieser Variante: Der Biotopverbund bliebe erhalten.
Eine Abwanderung vieler Tierarten könnte vermieden werden.
Wir sollten an die zukünftigen
Generationen denken und dabei das Geerbte der vergangenen Generationen
nicht einfach wegreißen, weil offensichtliche Fehler gemacht wurden.
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